Rekordmeister ohne Rekordtorjäger: Gewinnt Bayern wieder die Bundesliga? Seit 2013 gewann der FC Bayern München jede Meisterschaft in der Bundesliga. Selbstverständlich ist der Rekordmeister auch in der aktuellen Saison wieder der Top-Favorit auf den Titel. Allerdings gab es eine wesentliche Veränderung im Team von Julian Nagelsmann, die einiges hätte ändern können. Der beste Torschütze der letzten Jahre Robert Lewandowski ist vor der Saison gewechselt. Von allzu großer Spannung lebte die Bundesliga in den letzten Jahren nicht, zumindest nicht im Rennen um die Meisterschaft. Der FC Bayern München war zu überlegen, feierte meist schon einige Spieltage im Voraus den Titelgewinn. Entsprechend weit vorne liegt der Champion aus Bayern auch in der bundesliga xG tabelle vorne, also in der Tabelle der statistisch zu erwartenden Toren. Und Tore machen bekanntlich den Meister. Bei den Gegentoren sind andere Mannschaft vorne dran – und entsprechend auch Kandidaten, die sich um den Abstieg sorgen müssen. Ob sich die Bayern aber um ihren nächsten Gewinn der Meisterschaft sorgen muss, war zumindest zu Beginn der Saison 2022/23 nicht so ganz klar. Nach einem längeren Hin und Her im Sommer wechselte Torjäger Robert Lewandowski doch den Verein und spielt nun für einen anderen FCB, den FC Barcelona in Spanien. Auch dort trifft der Pole regelmäßig, während in der Allianz Arena nun andere die Tore schießen müssen. Mit Sadio Mané gelang den Verantwortlichen eine echter Transfercoup. Schließlich zählte der Senegalese zu den absoluten Spitzenspielern im europäischen Vereinsfußball. Aber in den letzten Wochen vor der langen Pause durch die Weltmeisterschaft in Katar spielte sich ein Akteur in den Vordergrund, der eigentlich schon längere Zeit an der Säbener Straße aktiv ist, aber eher die Backup-Rolle hinter Lewandowski hatte: Eric-Maxim Choupo-Moting, ein gebürtiger Hamburger, der für Kamerun bei der WM spielt, hatte mit seinen früheren Stationen beim FSV Mainz 05, FC Schalke 04, 1. FC Nürnberg in der Bundesliga nicht übermäßig für Furore gesorgt; zumindest nicht so, dass man ihn die Rolle als Lewandowski-Ersatz zugetraut hätte. Bei den Bayern kam Choupo-Moting bisher zu zehn Einsätzen, in denen er schon sechs Saisontore erzielen konnte und immer mehr das Vertrauen von Trainer, Mitspieler und Fans verdienen konnte. Mané traf bisher auch sechs Mal, brauchte dazu aber 14 Einsätze. Die besten Torschützen beim FC Bayern München sind aber bisher andere: Serge Gnabry traf acht Mal, Jamal Musiala bestätigte seine starke Entwicklung mit nun schon neun Treffern. Dass aber kein Münchner im zweistelligen Bereich liegt, zeigt auch die Verschiebung der Rollen im Team, in dem die Tormaschine Lewandowski ersetzt werden musste. Die besten Torschützen der Bundesliga kommen derzeit aus anderen Klubs: Christopher Nkunku aus Leipzig führt die Wertung vor Marcus Thuram (Gladbach) und Deutschlands neuer Mittelstürmer Niclas Füllkrug an. Nichtsdestotrotz ist der FC Bayern München aber wieder auf dem besten Weg, seinen nächsten Meistertitel einzufahren, aber zumindest könnte es diesmal etwas spannender werden.